Ereshkigal: „Herrin der großen Erde“ bzw. „Herrin der Unterwelt“.

In mesopotamischer (sumerischer und akkadischer) Mythologie ist Ereshkigal die Herrscherin der Unterwelt (Kigal), unterirdische Schwester der Inanna bzw. Ishtar und Gattin des Gugalanna bzw. des Nergal sowie Mutter und Gattin des Ninazu. Als Bote steht ihr Namtar zur Verfügung. In ihrem Reich empfängt sie die Verstorbenen und richtet auf sie das „Auge des Todes“, wobei ihr ein Kollegium von sieben unterweltlichen Richtern beiseite steht (Bellinger (1997), S. 135).
Wie auch in anderen Weltsichten üblich galt das Reich der Ereshkigal, das unterhalb des Ur-Ozeans Apsu liegen soll, als finster und ungastlich sowie voller Staub. Von Staub und Asche soll sie sich dort nähren, dazu schmutziges Wasser trinken. Wer zu ihr kommen will, der muss dazu sieben Mauern durchschreiten, wobei an jedem Tor ein Kleidungsstück abzulegen ist, ehe man der Göttin nackt gegenübersteht (Storm, S. 32).